Der verschwundene Stern
Es stand ein Sternlei am Himmel,
Ein Sternlei guter Art;
Das tãt so lieblich scheinen,
So lieblich und so zart.
Ich wusste seine Stelle
Am Himmel, wo es stand,
Trat Abends vor die Schwelle
Und suchte bis ich's fand.
Und blieb dann lange stehen,
Hat grosse Freud in mir,
Das Sternlein anzusehen,
Und dachte Gott dafür.
Das Sternlein ist verschwunden,
Ich suche hin und her,
Wo ich es sonst gefunden,
Und find es nun nicht mehr.
Matthias Claudius (1740-1815)
Den forsvundne stjerne
På him'len den vesle stjerne,
En stjerne av godt slag;
Den skinte godlynt gjerne,
Så vennlig og så vag.
Jeg visste hvor å søke
På him'len hvor den stod,
Hver natt pågikk besøket
Jeg fant den og jeg lo.
Stod lenge der i age,
Med hjertefryd som lønn,
Så på den uten klage,
Og takket Gud i bønn.
Den stjernen er forsvunnet,
Jeg leter og jeg ser,
Hvor jeg den før har funnet,
Og finner den ei mer.
gjendiktet Harald Slaatrem
O Nacht ...
O Nacht, du Sternenbronnen,
ich bade Leib und Geist
in deinen tausend Sonnen -
O Nacht, die mich umfleusst
mit Offenbarungswonnen,
ergib mir, was du weisst !
O Nacht, du tiefer Bronnen ...
Christian Morgenstern
Å natt...
Å natt, du stjernekilde,
jeg bader liv og ånd
i tusen soler milde -
Å natt, et livnært bånd
av tegn og drømmer gilde,
skjenk meg klokskap i monn !
Å natt, du dype kilde...
gjendiktet Harald Slaatrem
Rauhreif
Etwas aus den nebelsatten
Lüften löste sich und wuchs
Über Nacht als weisser Schatten
Eng um Tanne, Baum und Buchs.
Und erglänzte wie das Weiche
Weisse, das aus Wolken fällt,
Und erlöste stumm in bleiche
Schönheit eine dunkle Welt.
Gottfried Benn
Rimfrost
Noe ut fra skoddeklatter
Løste seg og vokste opp
Natten lang som hvite skatter
Tett på gran og buskens topp.
Stråleglans av hvite flak.
Lett og mykt fra skyer falt det
Som forløst i ro og mak,
Skjønnhet fra det dunkle altet.
gjendiktet Harald Slaatrem
Der glückliche Garten
Einst waren wir alle im glücklichen Garten,
ich weiss nicht mehr, vor welchem Haus,
wo wir die kindliche Stimme sparten
für Gras und Amsel, Kamille und Strauss.
Da sassen wir abends auf einer Schwelle,
ich weiss nicht mehr, vor welchem Tor,
und sahn wie im Mond die mondweissen Felle
der Katzen und Hunde traten hervor.
Wir riefen sie alle damals beim Namen,
ich weiss nicht mehr, wie ich sie rief.
Und wenn dann die Mägde uns holen kamen,
umfing uns das Tuch, in dem man gleich schlief.
Peter Huchel (1903-81)
Den lykkelige hagen
Engang var vi i en glad hage der hjemme,
jeg vet ei mer, ved hvilket hus,
vi sparte på vår barnlige stemme
for strå og svarttrost, kamille og pus.
Så satt vi om kvelden etter mitt minne,
jeg vet ei mer, ved hvilken dør,
vi skimtet i det månehvite skinnet
katter og hunder vanke i ett kjør.
Vi kalte dem alle ved navn lik eder,
jeg vet ei mer, hvordan det lød.
Når vi ble favnet i tausenes kleder,
sovnet vi straks under stjernenes glød.
Gjendiktet Harald Slaatrem
Maischnee
Sie sagte nichts, als ich ihr offen sagte:
Es hängt von mir ab, wann ich wieder geh
Ihr damit sagend, anstatt dass ich klagte
Wie gern ich sie besäh von Kopf bis Zeh.
Der Regen wärmte, als wir raschen Schrittes
Uns suchten einen Ort, dass dies gescheh.
Da sagte sie: Nur dieses und kein Drittes
Bis morgen, oder bis zum ersten Schnee.
Sie lag im weissen Laken und sie litt es.
Erst nach der ersten Frühe sprach sie: Ach
ich bin ein Haus mit siebenfachem Dach.
Dann sahen wir: Es schneite. Sie bestritt es.
Ich merkte wohl: Es ist mit ihr was Bittres
Und war zum Gehen wiederum zu schwach.
Karl Mickel
Snø i mai
Hun sa ei stort, da jeg helt åpent pralte:
Det står på meg, når jeg igjen vil gå
Med klage mente si de ord jeg kvalte
En lyst å hun beglo fra topp til tå.
Da regnet varmet, vi avgårde pilte
Vi fant et sted, for å la dette skje.
Da sa hun: Dette kun, om du selv tvilte
Førenn i morgen eller første sne.
Hun lå blant hvite laken og hun smilte.
Ved morgengry en stemme ytret spak:
Jeg er et hus med syvfoldige tak.
Med ett kom snø, og hennes øyne spilte.
Jeg merket ganske godt: At hun fortvilte
Og var til avskjed nok en gang for svak.
Gjendiktet Harald Slaatrem
Planeten
Flugzeuge über mir
Ich habe Sehnsucht nach Ferne
Flugzeuge in mir
Ich habe Sehnsucht nach dir
Will mit dir fliegen doch so gerne
Und mit dir auskosten das Wir
Wir rasen durchs All
Wir fliegen zu den Sternen
Sind schneller als der Schall
Die Sonne wird uns kennen lernen
Auf dem Mond fühlen wir uns wohl überall
Auf der Venus erleben wir die Liebe
Jupiter zeigt uns das Glück
Pluto lässt uns erleben unsere Triebe
Saturn wirft uns immer mal wieder zurück
Merkur hilft uns Worte zu finden
Mars gibt uns Stärke zurück
Neptun lässt Klarheiten verschwinden
Uranus verändert den Blick
Einen Teil eines jeden Planeten
Nehmen wir auf die Erde zurück
Unsere Flugzeuge sind jetzt Raketen
Die uns schiessen ins grosse Glück
Anne Abraham
Planeter
Flygemaskiner over meg
Jeg har lengsel mot det fjerne
Flygemaskiner inni meg
Jeg har lengsel etter deg
Vil bare fly med deg så gjerne
Og nyte helt ut vi'et med deg
Vi raser gjennom vårt verdensalt
Vi flyr mot en stjerne
Er raskere enn lydens gehalt
Solen vil ta av oss klærne
På månen føler vi oss vel overalt
På Venus opplever vi amour
Jupiter åpenbarer oss lykke
Pluto lar oss se vår sanne natur
Saturn kaster oss bakut i sin nykke
Merkur hjelper oss ord å finne
Mars gir oss styrke og et kikk
Neptun lar klarheter forsvinne
Uranus forandrer vårt blikk
En del fra hver enkel planet
Tar vi med oss til Jorden ned
Vårt fly er nå som en komet
Den skyver oss inn i dyp fred
Gjendiktet Harald Slaatrem
Alter männlich
Er steht vorm Spiegel und sieht sich an
Und kann es gar nicht fassen
Die Haare werden grau, der Bauch schwillt an
Und auch Geheimratsecken muss er sich gefallen lassen
Doch diese Zweifel dauern nur 5 Sekunden
Dann strahlt er sich wieder selbst an
Na und, sagt er sich, ein paar Haare sind verschwunden
Werde beweisen, dass ich alles noch kann
Die Gedanken kreisen und bleiben hãngen
Bei Plãnen fürs weitere Leben
er will den Wunsch in sich nicht verdrängen
Noch einmal im 7. Himmel zu schweben
Er ist noch fit, er kann noch lange
Die kleine 20jährige gefällt ihm gut
Auch wenn die Frauen nicht bei ihm stehen Schlange
Fürs Anbaggern hat er immer noch den Mut
Auch ein Kind kann er sich vorstellen, das hielte ihn jung
Er sieht doch jünger aus als 50 Jahre
Und so bleibt er sicher noch lange in Schwung
Und kommt nicht so schnell auf die Bahre
Und die 20jährige findet er supertoll
So einen vermögenden schmeichelnden Alten
Er zeigt ihr die Welt, die sie blsher nihct kannte
Und sie übersieht eine Zeitlang sine Falten
Doch leider wird sie älter
Kommt zum Höhepunkt ihrer Lust
Will öfter, als er es kann
So entsteht bei ihr ein Liebesfrust
Bis sie dann geht irgendwann
Anne Abraham
Gammelmannsnykker
Foran speilet betrakter han seg selv
Og kan slett ikke begripe
At håret blir grått, vommen heller grell
Og kan ei over dype hårviker sipe
Men denne tvilen varer bare i sekundet
Så stråler han igjen i sin gestalt
Nåja, sier han, noen hårstrå er forsvunnet
Jeg skal bevise at jeg ennå kan alt
Tankene kretser og forblir lenge
Ved planer for videre å leve
Han vil ikke det ønsket fortrenge
Å nok engang i 7. himmel sveve
Han er fortsatt i toppform, en fyrig kar
Og liker de vesle 20-åringers figur
Endog når damene ei lenger står klar
Styrer han alltids en flørt med bravur
Også en baby kan gå an, hvilken ny giv!
Yngre enn 50 ser han jo ut som
Og da vil han sikkert få et langt liv
Og unngå et tidlig endelikts dom
Hun finner det knallflott den 20-årige jente
En slik gamling, bemidlet og kokett
Han viser den verden hun hittil ei kjente
Og hun overser lenge de rynker hun har sett
Men dessverre blir hun eldre
På høyden av sin lyst og glede
Vil hun oftere enn det han kan
I henne oppstår en livslede
Innen hun går til en yngre mann
Gjendiktet Harald Slaatrem
Unter den Linden
Die Blätter der Bäume fallen
Die herrlichen Linden entlang,
In allen Farben und Formen
Bestreut ist der reizende Gang.
Ihr Blätter und Bäume und Menschen,
Verschieden in Farbe so sehr:
Ein Windstoss weht alles zusammen,
Man merkt keinen Unterschied mehr!
Friederike Kempner (1836-1901)
Blant lindetrærne
Fra trærne bladene faller
langs fagre linder forbi,
I alle farger og former
Bestrødd blir den yndige sti.
Dens blad og trær og mennesker,
i skiftende farger seg kler:
Et vindkast driver alt i en hop,
Vi merker ingen forskjell mer!
Gjendiktet Harald Slaatrem
In eines Armen Gärtchen
In eines Armen Gärtchen, tief verborgen,
Blüht einsam eine wunderschöne Rose,
Sie schmückt mit Tau der klare Sommermorgen,
Und schmeichelnd um sie her die Abendlüfte kosen.
Doch nichts bewegt ihr schuldlos heitres Leben;
Sich unbewusst, in kindlich süssem Träumen,
Schaut unverwandt mit ahnungsvollem Beben
Die Zarte nach des Äthers fernen blauen Räumen.
Da naht es sich mit goldnen Liebesschwingen,
Der Schmetterling wiegt sich im Glanz der Sonne;
Er wird der Rose teure Grüsse bringen,
Sie wecken zu der Liebe Weh und Wonne.
Schon glühet sie von seinen heissen Küssen,
Nicht weiss die Arme, wie ihr will geschehen,
Sie siehet tausend Blütensterne spriessen
Und rings um sich ein Zauberland entstehen.
Das zarte Herz, das lang verschlossen träumte,
Erschliesst sich jetzt in unbegrenztem Sehnen;
Was unsichtbar im reichen Innern keimte,
Eröffnet üppig sich mit Liebestränen.
Noch zittert sie, und schon ist er entschwunden,
Der schöne Fremdling, dem sie sich ergeben.
Er hat sie leider nimmermehr gefunden -
Lang ist die Liebe, doch nur kurz das Leben.
Und stille wird die Rose nun verblühen,
Die Blätter fallen schon, eins nach dem andern.
So wird auch unser Jugendstern verglühen -
Wir träumen nur, wir lieben und wir wandern.
Gottfried Keller (1819-1890)
I en stusselig hage
En karrig hage ligger tom og øde,
Hvor blomstrer der en ensom vakker rose,
Hun pryder duggfrisk sommermorg'nens røde,
Mildt favner aftenluft rundt henne for å kose.
For ei er hennes muntre livsløp svekket;
Spontant, i barnlig søt drøm lik poeter,
Hun skuer jevnlig opp en aning vekket
Til ømhet fra det fjerne blå roms eter.
Da glir han nær med gylne elskovsvinger,
En sommerfugl seg svinger flidd til heder;
Til rosen dyre hilsener han bringer,
Som vekker elskovs smerte og dens gleder.
Hans hete kyss får henne til å flare,
Ei vet den arme hva som derpå hender,
Hun skuer tusenvis av stjerner klare,
De spirer rundt et alveland som blender.
Det sarte hjertet drømmende bak hindre,
Seg spiler ut i lengsel så gedigen;
Hva grodde gjemt i kjernens rike indre,
Seg frodig åpner tårevåt av higen.
Hun bever ennå, han er alt forsvunnet,
Til flott en fremmed lot hun seg henrive.
Dessverre har han henne ei mer funnet -
Er kjærligheten lang, da kort er livet.
Og fredfull rosen etter hvert vil svinne,
Hvert blad vil falle, ett og så det andre.
Vår stjerneyngling vil og sin grav finne -
Vi drømmer kun, vi elsker og vil vandre.
Gjendiktet Harald Slaatrem
Ein kleines Lied
Ein kleines Lied! Wie geht´s nur an,
Dass man so lieb es haben kann,
Was liegt darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
Ein wenig Wohllaut und Gesang
Und eine ganze Seele.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)
En liten vise
En liten vise! Går det an,
At man så kjær den finne kan,
Hva ligger i det? Dvel !
Det ligger deri søt en klang,
Beskjeden vellyd og en sang
Og så den hele sjel.
Gjendiktet Harald Slaatrem
Eigentlich
Mein Papa hat eine neue Frau.
Angeblich sind ihre Augen blau.
Halb so alt wie Mama soll sie sein.
Und sehr schlank und sehr klein.
Eigentlich würde ich sie gern mal sehn.
Aber Mama tät das nicht verstehn!
Christine Nöstlinger
Egentlig
Pappaen min har en ny frue.
Visstnok er øynene hennes blå.
Hun skal være noen og tjue.
Og meget slank og sped.
Hun vil jeg egentlig en gang se.
Men det vil ikke mamma forstå!
Gjendiktet Harald Slaatrem
Löwenzahn
Es war einmal ein grosser, fetter Löwenzahn,
der lebte von Geburt an im irren Grössenwahn,
auf Lebzeit gelbleuchtend im Grünen zu stehn
und seinem Pusteblumenschicksal zu entgehn.
"Sei nicht dumm", raschelte das Birkenlaub,
"nächsten Sonntag wird dein Kopf zu Staub!"
Doch der Löwenzahn rief empört der Birke zu:
"Nein! Denn am Freitag frisst mich die Kuh!"
Christine Nöstlinger
Løvetann
Det var en gang en stor, feit løvetann,
som fra fødslen av levde som en brølemann,
på livstid som gullmynt i det grønne ville stå
og sin skjebne som pusteblomst unngå.
"Vær ikke dum", raslet det i bjørkeløv,
"neste søndag blir hodet ditt til støv!"
Men løvetannen skrek forarget, sterk i trua:
"Nei! For på fredag blir jeg slukt av kua!"
gjendiktet Harald Slaatrem
Weihnachtslied
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit !
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muss ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich füehl's, ein Wunder ist geschehn.
Theodor Storm
Julekvad
Fra him'len i den dype slukten
Mildt ler en stjerne til oss ned;
Fra granskog stiger den rå duften
Og ånder gjennom vinterluften,
Så natten opplyst blir i fred.
Det er som fryd mitt hjerte sjokker,
Nå er den kjære julenatt !
Fra langveis høres kirkeklokker
Som ømt og husvarmt meg forlokker
Til eventyrets skjulte skatt.
En trolldom from gjør at jeg stanser,
Jeg paff og ydmyk holder stand;
For mine øyne det omkranser
En gylden barnedrøm som danser,
Jeg kjenner på et under, min sann.
gjendiktet Harald Slaatrem
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Joseph von Eichendorff
Månenatt
Det var som om vår himmel
Ga kyss til Jorden sart,
Med all dens blomster-vrimmel
Så drømte Jorden rart.
All luft dro over marken,
Det vugget i alt kratt,
Et stille sus fra barken
Så stjerneklar en natt.
Min sjel slo ut med vingene,
Og over landet frem
Den førte meg lett klingende,
Som om jeg fløy helt hjem.
gjendiktet Harald Slaatrem
Abendlandschaft
Der Hirt blast seine Weise,
Von fern ein Schüss noch fällt,
Die Wälder rauschen leise
Und Ströme tief im Feld.
Nur hinter jenem Hugel
Noch spielt der Abendschein -
O hätt ich, hätt ich Flügel,
Zu fliegen da hinein!
Joseph von Eichendorff
Aftenlandskap
Gjeteren blåser en trille,
Og fjernt var et skudd som fór,
I skogen suser det stille
Med strømmer dypt under jord.
Bak alle bakker og svinger
Nå leker et aftenskinn -
Åh, hadde jeg bare vinger,
Jeg skulle fløyet der inn.
gjendiktet Harald Slaatrem
Frühlingsgruβ
Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tann'baum über'm Land.
Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, Du schöne Welt, Du,
Man sieht Dich vor Blüten kaum!
Joseph von Eichendorff
Vårhilsen
Det står et fjell i flammer,
Som ildfull morgenbrann,
Og oppå fjellets tinde
Et grantre over land.
Og høyt i treets krone
Jeg skuer derfra langt,
I verden ut, så skjønn du,
Din prakt skjuler så mangt!
gjendiktet Harald Slaatrem
Augen in der Groβstadt
Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straβen;
du siehst auf deinem Gang,
die dich vergaβen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast´s gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Du muβt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der groβen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.
Kurt Tucholsky
Øyne i storbyen
Når du til arbeidet går
tidlig hver morgen,
når du på perrongen står
sammen med sorgen:
da kan i byen ses
med glatt asfalt belagt
i en mennesketrakt
millioner av fjes:
To fjerne øyne, det korte blikket,
øyebryn, øyelokk, pupiller -
Hva var dét? kanskje ditt livs lykke...
et øyeblikk du forspiller.
Du går gjennom tiden lang
på milevis av vei,
du fornemmer på din gang,
de som glemte deg.
Et øye blunker,
ditt hjerte dunker;
du har gjort et funn,
kun for et sekund...
To fjerne øyne, det korte blikket,
øyebryn, øyelokk, pupiller -
Hva var dét? Ingen kan tiden forrykke...
et øyeblikk du forspiller.
Du må på ditt livsens cruise
gjennom byer vandre;
ser i et pulsslag bardus
den fremmede andre.
Du kan en fiende mane,
du kan en frende ane,
han kunne i kampens glød
være din redning i nød.
Han skotter over deg
går forbi i en fei...
To fjerne øyne, det korte blikket,
øyebryn, øyelokk, pupiller -
Hva var dét?
Av denne verdens storhet et stykke!
Et øyeblikk du forspiller.
gjendiktet Harald Slaatrem
Sprache des Frühlings
Jedes Kind weiβ, was der Frühling spricht:
Lebe, wachse, blühe, hoffe, liebe,
Freue dich und treibe neue Triebe
Gib dich hin und fürcht das Leben nicht!
Jeder Greis weiβ, was der Frühling spricht:
Alter Mann, lass dich begraben,
Räume deinen Platz den muntern Knaben,
Gib dich hin und fürcht das Sterben nicht!
Hermann Hesse
Vårens tale
Ethvert barn vet når våren vil gry:
Voks, lev, elsk og fold deg ut i håpet,
Fryd deg og ikle deg glansens kåpe,
Gi deg hen til livet uten kny!
Hver gråkall vet når våren vil gry:
Du gamle mann, la deg begrave,
Lag plass for livate gutter som gave,
Gi deg hen til døden uten kny!
gjendiktet Harald Slaatrem
Spätsommer
Noch einmal, ehe der Sommer verblüht,
Wollen wir für den Garten sorgen,
Die Blumen gieβen, sie sind schon müd,
Bald welken sie ab, vielleicht schon morgen.
Noch einmal, ehe wieder die Welt
Irrsinnig wird und von Kriegen gellt,
Wollen wir an den paar schönen Dingen
Uns freuen und ihnen Lieder singen.
Hermann Hesse
Sensommer
Ennå engang, før sommeren forgår,
Vil vi ta vel vare på hagen,
Blomstene er i sitt siste år,
Kanskje visner de, før morgendagen.
Ennå engang, før verden atter
blir larmet av krig vi ikke fatter,
Vil vi prise skjønnhet nok av ganger,
Og glede oss inderlig med sanger.
gjendiktet Harald Slaatrem
Noch bist du da
Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast
Rose Ausländer
Ennå er du i live
Kast din angst
opp i luften
Snart
er tiden din omme
snart
vokser himmelen
under gresset
faller drømmene dine
ingensteds hen
Ennå
dufter nelliker
synger trosten
ennå kan du elske
Strø om deg med ord
ennå er du i live
Vær den du er
Gi det det du har
gjendiktet Harald Slaatrem
Die leise Wolke
Eine schmale, weiβe
Eine sanfte, leise
Wolke weht im Blauen hin.
Senke deinen Blick und fühle
Selig sie mit weiβer Kühle
Dir durch blaue Träume ziehen.
Hermann Hesse
En stille sky
Den hvite, lille
Den vare, stille
Sky driver i det blå av sted.
Du senker ditt blikk og føler
Den salig og hvit deg kjøler
Og drar gjennom blå drømmers fred.
gjendiktet Harald Slaatrem