Der verschwundene Stern

Es stand ein Sternlei am Himmel,

Ein Sternlei guter Art;

Das tãt so lieblich scheinen,

So lieblich und so zart.

 

Ich wusste seine Stelle

Am Himmel, wo es stand,

Trat Abends vor die Schwelle

Und suchte bis ich's fand.

 

Und blieb dann lange stehen, 

Hat grosse Freud in mir,

Das Sternlein anzusehen,

Und dachte Gott dafür.

 

Das Sternlein ist verschwunden,

Ich suche hin und her, 

Wo ich es sonst gefunden,

Und find es nun nicht mehr.

                        Matthias Claudius (1740-1815)

 

Den forsvundne stjerne

 

På him'len den vesle stjerne,

En stjerne av godt slag;

Den skinte godlynt gjerne,

Så vennlig og så vag.

 

Jeg visste hvor å søke

På him'len hvor den stod,

Hver natt pågikk besøket

Jeg fant den og jeg lo.

 

Stod lenge der i age,

Med hjertefryd som lønn,

Så på den uten klage,

Og takket Gud i bønn.

 

Den stjernen er forsvunnet,

Jeg leter og jeg ser,

Hvor jeg den før har funnet,

Og finner den ei mer.

          gjendiktet Harald Slaatrem

O Nacht ...

O Nacht, du Sternenbronnen,

ich bade Leib und Geist

in deinen tausend Sonnen -

 

O Nacht, die mich umfleusst

mit Offenbarungswonnen,

ergib mir, was du weisst !

 

O Nacht, du tiefer Bronnen ...

                  Christian Morgenstern

 

Å natt...

 

Å natt, du stjernekilde,

jeg bader liv og ånd

i tusen soler milde -

 

Å natt, et livnært bånd

av tegn og drømmer gilde,

skjenk meg klokskap i monn !

 

Å natt, du dype kilde...

         gjendiktet Harald Slaatrem

Rauhreif

Etwas aus den nebelsatten

Lüften löste sich und wuchs

Über Nacht als weisser Schatten

Eng um Tanne, Baum und Buchs.

 

Und erglänzte wie das Weiche

Weisse, das aus Wolken fällt,

Und erlöste stumm in bleiche

Schönheit eine dunkle Welt.

                        Gottfried Benn

 

Rimfrost

Noe ut fra skoddeklatter

Løste seg og vokste opp

Natten lang som hvite skatter

Tett på gran og buskens topp.

 

Stråleglans av hvite flak.

Lett og mykt fra skyer falt det

Som forløst i ro og mak,

Skjønnhet fra det dunkle altet.

                      gjendiktet Harald Slaatrem

Der glückliche Garten

Einst waren wir alle im glücklichen Garten,

ich weiss nicht mehr, vor welchem Haus,

wo wir die kindliche Stimme sparten

für Gras und Amsel, Kamille und Strauss.

 

Da sassen wir abends auf einer Schwelle,

ich weiss nicht mehr, vor welchem Tor,

und sahn wie im Mond die mondweissen Felle

der Katzen und Hunde traten hervor.

 

Wir riefen sie alle damals beim Namen,

ich weiss nicht mehr, wie ich sie rief.

Und wenn dann die Mägde uns holen kamen,

umfing uns das Tuch, in dem man gleich schlief.

                                  Peter Huchel (1903-81)

 

Den lykkelige hagen

 

Engang var vi i en glad hage der hjemme,

jeg vet ei mer, ved hvilket hus,

vi sparte på vår barnlige stemme

for strå og svarttrost, kamille og pus.

 

Så satt vi om kvelden etter mitt minne,

jeg vet ei mer, ved hvilken dør,

vi skimtet i det månehvite skinnet

katter og hunder vanke i ett kjør.

 

Vi kalte dem alle ved navn lik eder,

jeg vet ei mer, hvordan det lød.

Når vi ble favnet i tausenes kleder,

sovnet vi straks under stjernenes glød.

                                   Gjendiktet Harald Slaatrem 

Maischnee

Sie sagte nichts, als ich ihr offen sagte:

Es hängt von mir ab, wann ich wieder geh

Ihr damit sagend, anstatt dass ich klagte

Wie gern ich sie besäh von Kopf bis Zeh.

 

Der Regen wärmte, als wir raschen Schrittes

Uns suchten einen Ort, dass dies gescheh.

Da sagte sie: Nur dieses und kein Drittes

Bis morgen, oder bis zum ersten Schnee.

 

Sie lag im weissen Laken und sie litt es.

Erst nach der ersten Frühe sprach sie: Ach

ich bin ein Haus mit siebenfachem Dach.

Dann sahen wir: Es schneite. Sie bestritt es.

 

Ich merkte wohl: Es ist mit ihr was Bittres

Und war zum Gehen wiederum zu schwach.

                                            Karl Mickel

 

Snø i mai

 

Hun sa ei stort, da jeg helt åpent pralte:

Det står på meg, når jeg igjen vil gå

Med klage mente si de ord jeg kvalte

En lyst å hun beglo fra topp til tå.

 

Da regnet varmet, vi avgårde pilte

Vi fant et sted, for å la dette skje.

Da sa hun: Dette kun, om du selv tvilte

Førenn i morgen eller første sne.

 

Hun lå blant hvite laken og hun smilte.

Ved morgengry en stemme ytret spak:

Jeg er et hus med syvfoldige tak.

Med ett kom snø, og hennes øyne spilte.

 

Jeg merket ganske godt: At hun fortvilte

Og var til avskjed nok en gang for svak.

                            Gjendiktet Harald Slaatrem

Planeten

Flugzeuge über mir

Ich habe Sehnsucht nach Ferne

 

Flugzeuge in mir

Ich habe Sehnsucht nach dir

 

Will mit dir fliegen doch so gerne

Und mit dir auskosten das Wir

Wir rasen durchs All

Wir fliegen zu den Sternen

Sind schneller als der Schall

Die Sonne wird uns kennen lernen

Auf dem Mond fühlen wir uns wohl überall

 

Auf der Venus erleben wir die Liebe

Jupiter zeigt uns das Glück

Pluto lässt uns erleben unsere Triebe

Saturn wirft uns immer mal wieder zurück

 

Merkur hilft uns Worte zu finden

Mars gibt uns Stärke zurück

Neptun lässt Klarheiten verschwinden

Uranus verändert den Blick

 

Einen Teil eines jeden Planeten

Nehmen wir auf die Erde zurück

Unsere Flugzeuge sind jetzt Raketen

Die uns schiessen ins grosse Glück 

                             Anne Abraham

 

Planeter

 

Flygemaskiner over meg

Jeg har lengsel mot det fjerne

 

Flygemaskiner inni meg

Jeg har lengsel etter deg

 

Vil bare fly med deg så gjerne

Og nyte helt ut vi'et med deg

Vi raser gjennom vårt verdensalt

Vi flyr mot en stjerne

Er raskere enn lydens gehalt

Solen vil ta av oss klærne

På månen føler vi oss vel overalt

 

På Venus opplever vi amour

Jupiter åpenbarer oss lykke

Pluto lar oss se vår sanne natur

Saturn kaster oss bakut i sin nykke

 

Merkur hjelper oss ord å finne

Mars gir oss styrke og et kikk

Neptun lar klarheter forsvinne

Uranus forandrer vårt blikk

 

En del fra hver enkel planet

Tar vi med oss til Jorden ned

Vårt fly er nå som en komet

Den skyver oss inn i dyp fred

            Gjendiktet Harald Slaatrem

Alter männlich

Er steht vorm Spiegel und sieht sich an

Und kann es gar nicht fassen

Die Haare werden grau, der Bauch schwillt an

Und auch Geheimratsecken muss er sich gefallen lassen

 

Doch diese Zweifel dauern nur 5 Sekunden

Dann strahlt er sich wieder selbst an

Na und, sagt er sich, ein paar Haare sind verschwunden

Werde beweisen, dass ich alles noch kann

 

Die Gedanken kreisen und bleiben hãngen

Bei Plãnen fürs weitere Leben

er will den Wunsch in sich nicht verdrängen

Noch einmal im 7. Himmel zu schweben

 

Er ist noch fit, er kann noch lange

Die kleine 20jährige gefällt ihm gut

Auch wenn die Frauen nicht bei ihm stehen Schlange

Fürs Anbaggern hat er immer noch den Mut

 

Auch ein Kind kann er sich vorstellen, das hielte ihn jung

Er sieht doch jünger aus als 50 Jahre

Und so bleibt er sicher noch lange in Schwung

Und kommt nicht so schnell auf die Bahre

 

Und die 20jährige findet er supertoll

So einen vermögenden schmeichelnden Alten

Er zeigt ihr die Welt, die sie blsher nihct kannte

Und sie übersieht eine Zeitlang sine Falten

 

Doch leider wird sie älter

Kommt zum Höhepunkt ihrer Lust

Will öfter, als er es kann

So entsteht bei ihr ein Liebesfrust

Bis sie dann geht irgendwann

                           Anne Abraham

 

Gammelmannsnykker

 

Foran speilet betrakter han seg selv

Og kan slett ikke begripe

At håret blir grått, vommen heller grell

Og kan ei over dype hårviker sipe

 

Men denne tvilen varer bare i sekundet

Så stråler han igjen i sin gestalt

Nåja, sier han, noen hårstrå er forsvunnet

Jeg skal bevise at jeg ennå kan alt

 

Tankene kretser og forblir lenge

Ved planer for videre å leve

Han vil ikke det ønsket fortrenge

Å nok engang i 7. himmel sveve

 

Han er fortsatt i toppform, en fyrig kar

Og liker de vesle 20-åringers figur

Endog når damene ei lenger står klar

Styrer han alltids en flørt med bravur

 

Også en baby kan gå an, hvilken ny giv!

Yngre enn 50 ser han jo ut som

Og da vil han sikkert få et langt liv

Og unngå et tidlig endelikts dom

 

Hun finner det knallflott den 20-årige jente

En slik gamling, bemidlet og kokett

Han viser den verden hun hittil ei kjente

Og hun overser lenge de rynker hun har sett

 

Men dessverre blir hun eldre

På høyden av sin lyst og glede

Vil hun oftere enn det han kan

I henne oppstår en livslede

Innen hun går til en yngre mann

                  Gjendiktet Harald Slaatrem

Unter den Linden

Die Blätter der Bäume fallen

Die herrlichen Linden entlang,

In allen Farben und Formen

Bestreut ist der reizende Gang.

 

Ihr Blätter und Bäume und Menschen,

Verschieden in Farbe so sehr:

Ein Windstoss weht alles zusammen,

Man merkt keinen Unterschied mehr!

                 Friederike Kempner (1836-1901)

 

Blant lindetrærne

 

Fra trærne bladene faller

langs fagre linder forbi,

I alle farger og former

Bestrødd blir den yndige sti.

 

Dens blad og trær og mennesker,

i skiftende farger seg kler:

Et vindkast driver alt i en hop,

Vi merker ingen forskjell mer!

                    Gjendiktet Harald Slaatrem

In eines Armen Gärtchen

 

In eines Armen Gärtchen, tief verborgen,

Blüht einsam eine wunderschöne Rose,

Sie schmückt mit Tau der klare Sommermorgen,

Und schmeichelnd um sie her die Abendlüfte kosen.

 

Doch nichts bewegt ihr schuldlos heitres Leben;

Sich unbewusst, in kindlich süssem Träumen,

Schaut unverwandt mit ahnungsvollem Beben

Die Zarte nach des Äthers fernen blauen Räumen.

 

Da naht es sich mit goldnen Liebesschwingen,

Der Schmetterling wiegt sich im Glanz der Sonne;

Er wird der Rose teure Grüsse bringen,

Sie wecken zu der Liebe Weh und Wonne.

 

Schon glühet sie von seinen heissen Küssen,

Nicht weiss die Arme, wie ihr will geschehen,

Sie siehet tausend Blütensterne spriessen

Und rings um sich ein Zauberland entstehen.

 

Das zarte Herz, das lang verschlossen träumte,

Erschliesst sich jetzt in unbegrenztem Sehnen;

Was unsichtbar im reichen Innern keimte,

Eröffnet üppig sich mit Liebestränen.

 

Noch zittert sie, und schon ist er entschwunden,

Der schöne Fremdling, dem sie sich ergeben.

Er hat sie leider nimmermehr gefunden -

Lang ist die Liebe, doch nur kurz das Leben.

 

Und stille wird die Rose nun verblühen,

Die Blätter fallen schon, eins nach dem andern.

So wird auch unser Jugendstern verglühen -

Wir träumen nur, wir lieben und wir wandern.

                                     Gottfried Keller (1819-1890)

 

I en stusselig hage

 

En karrig hage ligger tom og øde,

Hvor blomstrer der en ensom vakker rose,

Hun pryder duggfrisk sommermorg'nens røde,

Mildt favner aftenluft rundt henne for å kose.

 

For ei er hennes muntre livsløp svekket;

Spontant, i barnlig søt drøm lik poeter,

Hun skuer jevnlig opp en aning vekket

Til ømhet fra det fjerne blå roms eter.

 

Da glir han nær med gylne elskovsvinger,

En sommerfugl seg svinger flidd til heder;

Til rosen dyre hilsener han bringer,

Som vekker elskovs smerte og dens gleder.

 

Hans hete kyss får henne til å flare,

Ei vet den arme hva som derpå hender,

Hun skuer tusenvis av stjerner klare,

De spirer rundt et alveland som blender.

 

Det sarte hjertet drømmende bak hindre,

Seg spiler ut i lengsel så gedigen;

Hva grodde gjemt i kjernens rike indre,

Seg frodig åpner tårevåt av higen.

 

Hun bever ennå, han er alt forsvunnet,

Til flott en fremmed lot hun seg henrive.

Dessverre har han henne ei mer funnet -

Er kjærligheten lang, da kort er livet.

 

Og fredfull rosen etter hvert vil svinne,

Hvert blad vil falle, ett og så det andre.

Vår stjerneyngling vil og sin grav finne -

Vi drømmer kun, vi elsker og vil vandre.

                         Gjendiktet Harald Slaatrem 

Ein kleines Lied

Ein kleines Lied! Wie geht´s nur an,

Dass man so lieb es haben kann,

Was liegt darin? Erzähle!

 

Es liegt darin ein wenig Klang,

Ein wenig Wohllaut und Gesang

Und eine ganze Seele.

           Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

 

En liten vise

 

En liten vise! Går det an,

At man så kjær den finne kan,

Hva ligger i det? Dvel !

 

Det ligger deri søt en klang,

Beskjeden vellyd og en sang

Og så den hele sjel.

               Gjendiktet Harald Slaatrem

Eigentlich

Mein Papa hat eine neue Frau.

Angeblich sind ihre Augen blau.

Halb so alt wie Mama soll sie sein.

Und sehr schlank und sehr klein.

Eigentlich würde ich sie gern mal sehn.

Aber Mama tät das nicht verstehn!

                               Christine Nöstlinger

 

         Egentlig

Pappaen min har en ny frue.

Visstnok er øynene hennes blå.

Hun skal være noen og tjue.

Og meget slank og sped.

Hun vil jeg egentlig en gang se.

Men det vil ikke mamma forstå!

               Gjendiktet Harald Slaatrem

Löwenzahn

Es war einmal ein grosser, fetter Löwenzahn,

der lebte von Geburt an im irren Grössenwahn,

auf Lebzeit gelbleuchtend im Grünen zu stehn

und seinem Pusteblumenschicksal zu entgehn.

"Sei nicht dumm", raschelte das Birkenlaub,

"nächsten Sonntag wird dein Kopf zu Staub!"

Doch der Löwenzahn rief empört der Birke zu:

"Nein! Denn am Freitag frisst mich die Kuh!"

                                                   Christine Nöstlinger

Løvetann

Det var en gang en stor, feit løvetann,

som fra fødslen av levde som en brølemann,

på livstid som gullmynt i det grønne ville stå

og sin skjebne som pusteblomst unngå.

"Vær ikke dum", raslet det i bjørkeløv,

"neste søndag blir hodet ditt til støv!"

Men løvetannen skrek forarget, sterk i trua:

"Nei! For på fredag blir jeg slukt av kua!"

                                                      gjendiktet Harald Slaatrem

Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte

Ein milder Stern herniederlacht;

Vom Tannenwalde steigen Düfte

Und hauchen durch die Winterlüfte,

Und kerzenhelle wird die Nacht. 

 

Mir ist das Herz so froh erschrocken,

Das ist die liebe Weihnachtszeit ! 

Ich höre fernher Kirchenglocken

Mich lieblich heimatlich verlocken

In märchenstille Herrlichkeit. 

 

Ein frommer Zauber hält mich wieder,

Anbetend, staunend muss ich stehn;

Es sinkt auf meine Augenlider

Ein goldner Kindertraum hernieder,

Ich füehl's, ein Wunder ist geschehn. 

                                Theodor Storm 

 

 Julekvad

Fra him'len i den dype slukten

Mildt ler en stjerne til oss ned;

Fra granskog stiger den rå duften

Og ånder gjennom vinterluften,

Så natten opplyst blir i fred.

 

Det er som fryd mitt hjerte sjokker,

Nå er den kjære julenatt !

Fra langveis høres kirkeklokker

Som ømt og husvarmt meg forlokker

Til eventyrets skjulte skatt.

 

En trolldom from gjør at jeg stanser,

Jeg paff og ydmyk holder stand;

For mine øyne det omkranser

En gylden barnedrøm som danser,

Jeg kjenner på et under, min sann.

                     gjendiktet Harald Slaatrem

Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel

Die Erde still geküsst,

Dass sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müsst.

 

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

 

Und meine Seele spannte 

 Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

             Joseph von Eichendorff

 

       Månenatt

Det var som om vår himmel

Ga kyss til Jorden sart,

Med all dens blomster-vrimmel

Så drømte Jorden rart.

 

All luft dro over marken,

Det vugget i alt kratt,

Et stille sus fra barken

Så stjerneklar en natt.

 

Min sjel slo ut med vingene,

Og over landet frem

Den førte meg lett klingende,

Som om jeg fløy helt hjem.

 

          gjendiktet Harald Slaatrem

Abendlandschaft

Der Hirt blast seine Weise,

Von fern ein Schüss noch fällt,

Die Wälder rauschen leise 

Und Ströme tief im Feld. 

 

Nur hinter jenem Hugel

Noch spielt der Abendschein -

O hätt ich, hätt ich Flügel,

Zu fliegen da hinein! 

 

       Joseph von Eichendorff 

 

    Aftenlandskap

Gjeteren blåser en trille,

Og fjernt var et skudd som fór,

I skogen suser det stille

Med strømmer dypt under jord.

 

Bak alle bakker og svinger

Nå leker et aftenskinn - 

Åh, hadde jeg bare vinger,

Jeg skulle fløyet der inn. 

 

          gjendiktet Harald Slaatrem

Frühlingsgruβ

Es steht ein Berg in Feuer,

In feurigem Morgenbrand,

Und auf des Berges Spitze

Ein Tann'baum über'm Land.

 

Und auf dem höchsten Wipfel

Steh ich und schau vom Baum,

O Welt, Du schöne Welt, Du, 

Man sieht Dich vor Blüten kaum! 

   

         Joseph von Eichendorff

    

   Vårhilsen 

Det står et fjell i flammer,

Som ildfull morgenbrann,

Og oppå fjellets tinde

Et grantre over land.

 

Og høyt i treets krone

Jeg skuer derfra langt,

I verden ut, så skjønn du,

Din prakt skjuler så mangt! 

 

          gjendiktet Harald Slaatrem

Augen in der Groβstadt

 

Wenn du zur Arbeit gehst

am frühen Morgen,

wenn du am Bahnhof stehst

mit deinen Sorgen:

da zeigt die Stadt

dir asphaltglatt

im Menschentrichter

Millionen Gesichter:

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? vielleicht dein Lebensglück...

vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du gehst dein Leben lang

auf tausend Straβen;

du siehst auf deinem Gang,

die dich vergaβen.

Ein Auge winkt,

die Seele klingt;

du hast´s gefunden,

nur für Sekunden...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...

vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du muβt auf deinem Gang

durch Städte wandern;

siehst einen Pulsschlag lang

den fremden Andern.

Es kann ein Feind sein,

es kann ein Freund sein,

es kann im Kampfe dein

Genosse sein.

Er sieht hinüber

und zieht vorüber...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,

die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? 

Von der groβen Menschheit ein Stück!

Vorbei, verweht, nie wieder.

 

           Kurt Tucholsky

 

   Øyne i storbyen

Når du til arbeidet går

tidlig hver morgen,

når du på perrongen står

sammen med sorgen:

da kan i byen ses

med glatt asfalt belagt

i en mennesketrakt

millioner av fjes:

To fjerne øyne, det korte blikket,

øyebryn, øyelokk, pupiller -

Hva var dét? kanskje ditt livs lykke... 

et øyeblikk du forspiller.

 

Du går gjennom tiden lang

på milevis av vei,

du fornemmer på din gang,

de som glemte deg.

Et øye blunker,

ditt hjerte dunker;

du har gjort et funn,

kun for et sekund...

To fjerne øyne, det korte blikket,

øyebryn, øyelokk, pupiller -

Hva var dét? Ingen kan tiden forrykke... 

et øyeblikk du forspiller.

 

Du må på ditt livsens cruise

gjennom byer vandre;

ser i et pulsslag bardus

den fremmede andre.

Du kan en fiende mane,

du kan en frende ane,

han kunne i kampens glød

være din redning i nød.

Han skotter over deg

går forbi i en fei...

To fjerne øyne, det korte blikket,

øyebryn, øyelokk, pupiller -

Hva var dét?

Av denne verdens storhet et stykke!

Et øyeblikk du forspiller.

 

              gjendiktet Harald Slaatrem

Sprache des Frühlings

Jedes Kind weiβ, was der Frühling spricht:

Lebe, wachse, blühe, hoffe, liebe,

Freue dich und treibe neue Triebe

Gib dich hin und fürcht das Leben nicht! 

 

Jeder Greis weiβ, was der Frühling spricht:

Alter Mann, lass dich begraben, 

Räume deinen Platz den muntern Knaben,

Gib dich hin und fürcht das Sterben nicht! 

                           

                             Hermann Hesse 

 

Vårens tale

Ethvert barn vet når våren vil gry: 

Voks, lev, elsk og fold deg ut i håpet,

Fryd deg og ikle deg glansens kåpe,

Gi deg hen til livet uten kny! 

 

Hver gråkall vet når våren vil gry:

Du gamle mann, la deg begrave,

Lag plass for livate gutter som gave, 

Gi deg hen til døden uten kny! 

                 

                       gjendiktet Harald Slaatrem

Spätsommer

Noch einmal, ehe der Sommer verblüht,

Wollen wir für den Garten sorgen,

Die Blumen gieβen, sie sind schon müd,

Bald welken sie ab, vielleicht schon morgen.

 

Noch einmal, ehe wieder die Welt

Irrsinnig wird und von Kriegen gellt,

Wollen wir an den paar schönen Dingen

Uns freuen und ihnen Lieder singen. 

                      

                                     Hermann Hesse

 

                 Sensommer

Ennå engang, før sommeren forgår,

Vil vi ta vel vare på hagen,

Blomstene er i sitt siste år,

Kanskje visner de, før morgendagen.

 

Ennå engang, før verden atter

blir larmet av krig vi ikke fatter,

Vil vi prise skjønnhet nok av ganger,

Og glede oss inderlig med sanger. 

                   

                          gjendiktet Harald Slaatrem

Noch bist du da

Wirf deine Angst

in die Luft

 

Bald

ist deine Zeit um

bald 

wächst der Himmel

unter dem Gras 

fallen deine Träume

ins Nirgends

 

Noch

duftet die Nelke 

singt die Drossel 

noch darfst du lieben 

Worte verschenken 

noch bist du da

 

Sei was du bist

Gib was du hast

               

                    Rose Ausländer

 

Ennå er du i live

Kast din angst

opp i luften

 

Snart

er tiden din omme

snart

vokser himmelen

under gresset

faller drømmene dine

ingensteds hen

 

Ennå 

dufter nelliker

synger trosten 

ennå kan du elske

Strø om deg med ord 

ennå er du i live

 

Vær den du er 

Gi det det du har

             

               gjendiktet Harald Slaatrem

Die leise Wolke

Eine schmale, weiβe

Eine sanfte, leise

Wolke weht im Blauen hin.

Senke deinen Blick und fühle

Selig sie mit weiβer Kühle

Dir durch blaue Träume ziehen.

                 

                       Hermann Hesse

            

           En stille sky

Den hvite, lille

Den vare, stille

Sky driver i det blå av sted.

Du senker ditt blikk og føler

Den salig og hvit deg kjøler

Og drar gjennom blå drømmers fred.

                 

                          gjendiktet Harald Slaatrem